WAS WIR TUN

Wir erkennen an, dass sich unsere Welt verändert und dass es an uns allen liegt, den Wandel zu gestalten, der ohnehin stattfinden wird. Gegenwärtig stehen die westlichen Gesellschaften unter enormer Belastung durch mehrere sich überlagernde Krisen, polarisierende Dynamiken und die Atomisierung der Gesellschaft. In einer Zeit, in der wir möglichst viel Kapazität für kollektive Entscheidungsfindung brauchen, nimmt diese rapide ab. Um die vor uns liegenden Veränderungen so friedlich und kohärent wie möglich zu bewältigen, ist eine lebendige und aktive Zivilgesellschaft ein entscheidender Faktor. Wir sind hier, um zwischen und über die verschiedenen Anliegen hinweg zu arbeiten. Wir helfen der Zivilgesellschaft, an den Rändern zu wachsen. Wir unterstützen diejenigen, die am aktivsten sind. Wir fördern eine starke und widerstandsfähige Zivilgesellschaft.

We Are Stewards of Democracy and Participation

Die Aktionen von CAN sind von unserem Verständnis von Demokratie und Partizipation geprägt. Unserer Ansicht nach ist die Beteiligung auf verschiedenen Ebenen der Gesellschaft (z.B. Haushalt -> Nachbarschaft -> Stadtteil -> Stadt) die Grundlage für eine lebendige, aktive Demokratie. Während Demokratie ein Begriff ist, der weitgehend zur Beschreibung von Institutionen und Strukturen verwendet wird, verstehen wir sie als einen Prozess, durch den wir in der Lage sind, gemeinsam Entscheidungen zum Wohle des Ganzen zu treffen. Im Zentrum unseres Verständnisses von Demokratie und Partizipation steht die Vorstellung, dass jeder Mensch die Fähigkeit besitzt, über das Wählen hinaus zum demokratischen Prozess beizutragen. Diese Fähigkeit und das Ausmaß, in dem sie genutzt werden kann, variiert jedoch je nach sozioökonomischer Positionierung, ganz persönlicher Lebensgeschichte und sozialem Kontext zu jedem gegebenen Zeitpunkt. Übergeordnete Strukturen wie die repräsentative Demokratie oder föderale Regierungssysteme werden dieser reichen Vielfalt nicht gerecht. Damit die Demokratie funktioniert, braucht es etwas mehr.

Es ist unser Bestreben, dazu beizutragen, diesen Raum zu füllen, der unbesetzt bleibt und die Demokratien auf der ganzen Welt anfällig für Populismus und Autoritarismus macht.

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Wege zu finden und zu teilen, die Menschen dabei unterstützen, ihre Macht zu nutzen, starke Beziehungen über soziale Unterschiede hinweg zu pflegen, zu wissen, was sie als Einzelpersonen und Gemeinschaften brauchen, und ihre Handlungsfähigkeit zu stärken.

WIR BAUEN BARRIEREN FÜR DIE TEILHABE AB

Obwohl die Zivilgesellschaft um Größenordnungen zugänglicher ist als die institutionalisierte Politik oder die Privatwirtschaft, gibt es für viele Menschen immer noch Hindernisse für eine umfassende Beteiligung. Oft hat dies mit dem allgemeinen Gefühl zu tun, nicht zur Gesellschaft zu gehören, das Vertrauen in demokratische Systeme zu verlieren oder sich nicht berechtigt zu fühlen, seine Bedürfnisse zu äußern. Wir versuchen, diese und weitere Barrieren zu beseitigen, indem wir niedrigschwellige Angebote bereitstellen, die das Gefühl der Zugehörigkeit, das Gefühl der Teilhabe am öffentlichen Raum und die Fähigkeit zum Dialog mit Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund fördern sollen. Mit diesen Angeboten kultivieren wir Kapazitäten. Das Ziel besteht nicht darin, die Menschen sofort zu aktivieren. Wir erhöhen die Chancen, dass sich mehr Menschen ermächtigt fühlen und aktiv werden, wenn künftige Ereignisse ihre Lebenswirklichkeit betreffen.

WIR UNTERSTÜTZEN ZIVILGESELLSCHAFTLICHE AKTEUR*INNEN

Die Herausforderungen sind nicht vorbei, sobald jemand beschlossen hat, aktiv zu werden oder sich eine Gruppe zu einem aktuellen Thema gebildet hat. Die Zusammenarbeit in nicht-formalen Gruppen, die nachhaltige Organisation, die Entwicklung von Strategien zur Erreichung gemeinsamer Ziele und das Ergreifen von Maßnahmen zum Aufbau von Macht sind keine Fähigkeiten, die man in der Schule lernt. Und obwohl aktivistische Gemeinschaften diese Dinge seit Jahrzehnten und Jahrhunderten gelernt haben, ist es überraschend, wie oft neue Gruppen versuchen, das Rad neu zu erfinden. Sogar in lang etablierten Gruppen ist es ein häufiges Phänomen, dass Leute in einem Moment der Begeisterung aktiviert werden, tief in einen Aspekt der gemeinsamen Bemühungen eintauchen, dabei eine Menge lernen, aber am Ende überwältigt und erschöpft sind, ihr Engagement aufgeben müssen und alles, was sie gelernt haben, mitnehmen. Die nächste Person, die ihren Platz einnimmt, muss wieder von vorne anfangen, und so gibt es eine unsichtbare Grenze für die Effektivität einer Gruppe, wenn dieses Muster immer wieder auftritt. Wir versuchen, diese und andere Herausforderungen, mit denen aktive Initiativen und Einzelpersonen in ihrer Arbeit konfrontiert sind, zu bewältigen, indem wir Trainings anbieten, Gruppen bei ihren Visions-, Strategie- und Reflexionsprozessen begleiten, Konflikttransformation unterstützen und unsere Erfahrungen mit der Organisation einer langfristigen Perspektive weitergeben. 

DIE WERTE, DIE UNSERE ARBEIT INFORMIEREN

• Fürsorge füreinander und für andere
• Menschen und ihre Beziehungen vor Projekten
• Verspieltheit und Kreativität
• Gemeinschaft + Zusammengehörigkeit
• Fehler als Chance zum Lernen
• Partnerschaft und Mitgefühl
• Akzeptanz der Vielfalt von Lebensentscheidungen/-stilen, ohne Bewertung
• Offene Türen und Möglichkeiten
• Geteilte Verantwortung
• Ermächtigte Handlungsfähigkeit
• Gesunde Umwelt
• Bewegung und Körperlichkeit
• Meinungsverschiedenheiten mit Neugier begegnen
• Weniger tun, mehr sein